Thüringer des Monats – Der Gewinner im Februar 2012

Immer wieder kommt es vor, dass Kinder spurlos verschwinden. Manche von ihnen werden Opfer von Verbrechen. Es sind Fälle, die die Frage aufwerfen: Wie kann so etwas verhindert werden? Eine Frage, die dem Altenburger Polizisten Steffen Gründel keine Ruhe ließ. Unzählige Stunden und viel privates Geld hat er in ein Projekt investiert, das Kinder selbstbewusst und stark machen soll. Steffen Gründel ist unser Thüringer des Monats Februar, gewählt von der Thüringer Ehrenamtsstiftung, MDR 1 RADIO THÜRINGEN und dem THÜRINGEN JOURNAL.

MDR-02.03.12-Thüringer des Monats

Wenn Polizist Steffen Gründel ehrenamtlich im Einsatz ist, dann ist er meist in Begleitung: SIE ist 1,20 Meter groß und kuschelig, hat große schwarze Augen und einen geschwungenen Schnurrbart. „Policat“ ist eine Erfindung von Steffen Gründel. Sie soll Vertrauen aufbauen zu Mädchen und Jungen in Kindergärten und Schulen – und gleichzeitig die Kleinen auf Gefahren im Alltag aufmerksam machen. „Policat“ ist die Symbolfigur für mehrere Präventionsprojekte, die Steffen Gründel ins Leben gerufen hat – vor allem, um sexuelle Gewalt gegen Kinder zu verhindern. Die Polizeikatze ist Ratgeber und hat Eigenschaften, die für die Kinder Vorbild sein sollen: Sie ist klug, kann aber auch ihre Krallen ausfahren und, wenn notwendig, schnell weg sein …

Steffen Gründel hat das Policat-Projekt in seiner Freizeit entwickelt. Eltern und Erzieher sind sehr dankbar dafür, dass er damit einen Weg gefunden hat, mit den Kindern über ein hoch sensibles Thema zu sprechen. Regelmäßig ist er deshalb zu Gast in Kindergärten und Schulen der Stadt und im Landkreis. Schon vor mehr als fünf Jahren hatte der Polizist sein erstes Projekt entwickelt, ein kleines Buch mit dem Titel „Nina und der Fremde“. Steffen Gründels Frau Walburga ist seine engste Mitstreiterin bei den Projekten. Über das Internet und in persönlichen Gesprächen hat er aber inzwischen zahlreiche weitere Unterstützer gefunden, auch über die Landesgrenzen hinaus. Das neueste Projekt ist das Policat-Trafohaus in Altenburg Nord. Dort haben Graffitikünstler die Polizeikatze mit Kindern in verschiedenen Gefahrensituationen dargestellt. Und Policat wird demnächst erstmals auch in der Nähe von Kiel im Einsatz sein.

 

 

Die Urheberrechte von Text und Foto liegen beim Mitteldeutschen Rundfunk.

Steffen Gründel wird „Thüringer des Monats“

v. r. n. l.: Brigitte Manke, Geschäftsführerin der Thüringer Ehrenamtsstiftung; Susann Seifert, Antragseinreicherin; Sieghardt Rydzewski, Landrat; Steffen Gründel; Walburga Gründel-Syring; Regina Lang von der Recherche- und Contentredaktion des MDR

Anhand von Policat-Spiel- und Lernmodulen wird mit den Kindern geübt, beim Gegenüberstehen eines Fremden eine Gefahrensituation zu erkennen und dementsprechend zu reagieren.

Altenburg. In einer Gemeinschaftsaktion von MDR Thüringen und der Thüringer Ehrenamtsstiftung wurde Steffen Gründel aus Altenburg zum Thüringer des Monats Februar gewählt.
Steffen Gründel wurde vorgeschlagen, weil er sich gemeinsam mit seiner Frau seit über fünf Jahren ehrenamtlich mit den Präventionsprojekten „Nina und der Fremde“ sowie „Policat rät: Nicht nur Schokolade“ gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern einsetzt und Kindergärten, Schulen und Elternhäuser in der Präventionsarbeit unterstützt.

Beide Projekte sollen den Kindern auf spielerische Weise die Gefahren auf dem Heimweg vom Kindergarten oder der Schule aufzeigen und die Kinder im Umgang mit Fremden sensibilisieren. Die Kinder sollen lernen, ein gesundes Misstrauen gegenüber Menschen zu entwickeln, die sie nicht kennen. Das Maskottchen „Policat“ ist mittlerweile zu einer bekannten Identifikationsfigur geworden.
Landrat Sieghardt Rydzewski beglückwünschte Steffen Gründel und dankte ihm für seinen engagierten und unermüdlichen Einsatz. „Nachdem Steffen Gründel für sein außergewöhnliches Engagement bereits im Landkreis mit der „Goldenen Ehrennadel“ ausgezeichnet wurde, freut mich die Ehrung als „Thüringer des Monats“ natürlich sehr. Auf diese Weise werden die Projekte noch mehr bekannt und kommen hoffentlich noch vielen Kindern zugute“, so der Landrat.

Alle zwölf Bürger, die im Laufe des Jahres mit dem Titel „Thüringer des Monats“ geehrt werden, haben am Jahresende die Chance, im Rahmen eines Internet-Votings auf www.mdr.de „Thüringer des Jahres 2012“ zu werden.

Text und Foto: Kerstin Gabler, Landratsamt Altenburger Land Fachdienst Öffentlichkeitsarbeit

Quelle: Amtsblatt Altenburger Land Nr. 04/10 – Nichtamtlicher Teil – S. 4

Überraschung in der Mittagspause

Polizeibeamter Steffen Gründel wird für seinen Einsatz gegen sexuellen Missbrauch als Thüringer des Monats geehrt

Altenburg. Der Mitteldeutsche Rundfunk und die Thüringer Ehrenamtsstiftung küren regelmäßig den Thüringer des Monats. Im Februar ging die Auszeichnung nach Altenburg. Polizist Steffen Gründel erhielt sie am Mittwoch, weil er sich seit Jahren ehrenamtlich mit verschiedenen Projekten gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern engagiert.
Als sich die Tür zum Rathaussaal im Landratsamt am Mittwoch öffnete, kam Steffen Gründel aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Zahlreiche Medienvertreter hielten ihre Kameras auf den Polizisten, zwei Fernsehkameras filmten, wie der Altenburger allmählich realisierte, dass alle nur wegen ihm gekommen waren. Schnurstracks lief Regina Lang, MDR-Mitarbeiterin in Erfurt, auf Steffen Gründel zu und gratulierte ihm zu seiner Ehrung. „Wir haben vor ein paar Monaten eine E-Mail bekommen, in der stand, wie sehr Sie sich in Ihrem Landkreis gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern engagieren. Da wir der Meinung sind, dass sie Großes leisten und sich noch viel mehr um dieses Thema gekümmert werden müsste, wollen wir Sie heute zum Thüringer des Monats auszeichnen.“
Steffen Gründel nahm überrascht und sichtlich stolz die Urkunde entgegen. „Das ist ja eine ungewöhnliche Mittagspause. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, aber vielen Dank“, so der Polizist.
Steffen Gründel ist einer von zwölf Thüringern, die in diesem Jahr ausgezeichnet werden. Im Dezember wird über eine Telefon- und Internetabstimmung entschieden, wer sich Thüringer des Jahres nennen darf und eine Summe von 2000 Euro für sein Projekt erhält.

 

Steffen Gründel freut sich über seine Urkunde, die er für sein jahrelanges, ehrenamtliches Engagement erhält.

Steffen Gründel freut sich über seine Urkunde, die er für sein jahrelanges, ehrenamtliches Engagement erhält.

Text und Foto: Monique Pucher

OVZ vom 02.03.12, S. 11

Steffen Gründel aus Altenburg wird Thüringer des Monats

Steffen Gründel aus Altenburg ist der Thüringer des Monats Februar. Nominiert wurde er von der Ehrenamtsstiftung für sein Engagement gegen sexuellen Missbrauch.

 

Steffen Gründel wird "Thüringer des Monats". Foto: privat

 

Altenburg. Steffen Gründel aus Altenburg ist der Thüringer des Monats Februar. Er war der Ehrenamtsstiftung vorgeschlagen worden, weil er sich gemeinsam mit seiner Frau seit über fünf Jahren ehrenamtlich mit den Präventionsprojekten „Nina und der Fremde“ sowie „Policat rät: Nicht nur Schokolade“ gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern einsetzt und Kindergärten, Schulen und Elternhäuser in der Präventionsarbeit unterstützt. Beide Projekte sollen den Kindern auf spielerische Weise die Gefahren auf dem Heimweg vom Kindergarten oder der Schule aufzeigen und die Kinder im Umgang mit Fremden sensibilisieren. Die Kinder sollen lernen, ein gesundes Misstrauen gegenüber Menschen zu entwickeln, die sie nicht kennen. Das Maskottchen „Policat“ ist mittlerweile zu einer bekannten Identifikationsfigur geworden. Gründel war bereits mit der Goldenen Ehrennadel des Landkreises ausgezeichnet worden.

 

03.03.12 / OTZ

Würdigung ehrenamtlichen Engagements anläßlich des Neujahrsempfangs der Stadt Altenburg

 

Auszeichnung mit der Goldenen Ehrennadel des Landkreises Altenburger Land

Übergabe der Ehrenurkunde durch den Landrat Herrn Sieghardt Rydzewski, links im Bild Herr Karsten Schalla (ehrenamtlicher Beigeordneter) Foto: Steffen Gründel

 

Gruppenfoto der 26 ausgezeichneten Ehrenamtlichen Foto: Steffen Gründel

Gruppenfoto der 26 ausgezeichneten Ehrenamtlichen Foto: Steffen Gründel

Urkunde Steffen Gründel

Urkunde Walburga Gründel-Syring mit Pin

Projekt Policat

Der Polizeikater rät allen Kindern: Gehe nie mit einem Fremden mit!

 

Gehe nie mit einem Fremden mit! Nimm keine Geschenke von Fremden an! Steige niemals zu einem Fremden ins Auto! – Sätze, die Eltern und Großeltern ihren Kindern und Enkelkindern immer wieder aufs Neue einschärfen. Und doch werden jedes Jahr wieder Kinder Opfer sexueller Gewalt. Der Altenburger Polizeibeamte Steffen Gründel hat gemeinsam mit seiner Ehefrau Walburga Gründel-Syring ehrenamtlich ein Projekt initiiert, das Kindergärten und Elternhäuser in der Präventionsarbeit unterstützen soll.

Anknüpfend an das erste, vor drei Jahren gestartete Präventionsprojekt „Nina und der Fremde“ ist nun das Folgeprojekt „Policat rät: Nicht nur Schokolade!“ im Altenburger Land angelaufen. Derzeit haben die Kindergärten des Landkreises die Möglichkeit, die neu entwickelten Policat-Spiel- und Lernmodule für jeweils einen Monat in ihrer Einrichtung zu nutzen. „Ziel des Projektes ist es, dass die Kinder beim Gegenüberstehen eines Fremden Gefahrensituationen erkennen, weglaufen, laut nach Hilfe schreien und niemals mit ihnen gehen. Die Kinder sollen lernen, ein gesundes Misstrauen gegenüber Menschen zu entwickeln, die sie nicht kennen“, erklärt Steffen Gründel.
Policat, der große Polizeikater in Uniform und aus Plüsch, war in den letzten vier Wochen zu Gast bei den vier- bis sechsjährigen Mädchen und Jungen im Kindergarten „Knirpsenland“ in der Altenburger Bonhoefferstraße.

Praktikantin Katja Meister erklärt den Kindern eine Gefahrensituation und übt mit ihnen, wie man sich richtig verhält.

„Kinder und Eltern“, so berichtet die Leiterin der Einrichtung Birgit Heinrich, „haben das Projekt begeistert angenommen“. Policat-Hauptelemente sind eine Magnettafel und ein Würfelspiel. Im Umgang damit sollen die Kinder lernen, sich nicht mit Geschenken wie Schokolade von Fremden locken zu lassen. „Zu diesem Zwecke werden Gefahrensituationen nachgespielt und besprochen, es wird geübt, wie man der Verlockung widersteht und laut um Hilfe ruft“, erklärt Birgit Heinrich weiter. Und Policat, der Polizeikater, steht den Knirpsen dabei mit seinem Rat zur Seite. Am liebsten wollen ihn die Kinder gar nicht mehr hergeben. Doch der uniformierte Kater zieht schon bald weiter – in den nächsten Kindergarten, um den Mädchen und Jungen zu sagen: „Gehe nie mit einem Fremden mit!“

Text und Foto: J.F.

 

 

Quelle: Nichtamtlicher Teil – Amtsblatt Altenburger Land Nr. 8/04. Juni 2011

Befürworter des Präventionsmaterials

  • Thüringer Kultusministerium
  • Landeselternsprecher für Grundschulen in Thüringen
  • Schulamt Gera-Schmölln
  • Landratsamt Altenburger Land
  • Leiter von Kindertagesstätten
  • Schulleiter von Grundschulen
  • Beratungslehrer
  • Elternbeiräte von Kindertagesstätten, Elternstammtische
  • Weißer Ring e.V. in Thüringen
  • Kinderbeauftragte der Stadt Chemnitz
  • Stadt Chemnitz, Abteilungsleiterin Kindereinrichtungen
  • Gothaer Versicherung in der Stadt Ronneburg