Treben. Die Kindertagesstätte in Treben startet ein Projekt zur Vorbeugung vor sexuellem Missbrauch von Kindern. Innerhalb von vier Wochen lernen die Steppkes, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie von Fremden angesprochen werden. Grundlage für dieses Projekt bieten Arbeitsmaterialien, die durch eine Elterninitiative erstellt worden sind.
„Nina und der Fremde“ heißt die Elterninitiative aus dem Altenburger Land, die Initiator Steffen Gründel und engagierte Helfer vor einiger Zeit angeschoben haben. Seine Berufserfahrung als Polizist haben ihn für das Thema sensibilisiert, sein Engagement ist aber ausschließlich ehrenamtlich. Ziel ist es, die Kinder und deren Umfeld auf eventuelle Gefahren aufmerksam zu machen. „Nur wenn Eltern und Pädagogen hier zusammen arbeiten, sind wir auf einem guten Weg“, betont Gründel.
Innerhalb der Initiative entstanden verschiedene Arbeitsmaterialien, darunter eine DVD, eine Leitfaden für Pädagogen sowie ein Kniebuch. Es trägt den ungewöhnlichen Namen, weil es die Erzieherin auf den Knien präsentiert, damit die Kinder der Erzählung auch folgen können. Die Arbeitsmaterialien stellte das Landratsamt für alle Kindertagesstätten zur Verfügung.
Ab Montag werden 22 Kinder der Trebener Kita im Alter von drei bis sechs Jahren mittels Geschichten und bildlicher Aufklärung an das Thema herangeführt. Eine Polizei-Katze aus Plüsch, die Policat, ist dann außerdem ein ständiger Begleiter im Kindergartenalltag. Sie wird als Ordnungshüter auftreten und das Verhalten der Kinder bewerten.
„Am Anfang wollen wir die Kinder an das Thema heranführen. Es werden die Figuren der Geschichte vorgestellt und die Funktion der Policat erklärt“, beschreibt Erzieherin Yvonne Vogel den Projektverlauf. Anschließend schauen sich die Kinder den Film an, in dem Nina auf dem Weg nach Hause von einem Fremden angesprochen wird.
Auch Rollenspiele, Übungen zum Hilferufen und das Basteln von Collagen sollen helfen, das Thema zu verinnerlichen.
Zum Abschluss des Projektes am 27. März bekommen die Steppkes dann Gelegenheit, zusammen mit einem Polizeibeamten ihr gelerntes Wissen praktisch erproben.
Caroline Hebestreit
Quelle: Osterländer Volkszeitung, 01.03.2009